Wute, Stamm der Sudanneger (s.d.)
in Kamerun, der nördlich des Sanaga bis
zum Dommegebirge zwischen Djerem und Mbam
sitzt. Sie sind ein großes Volk, das von den Fulbe
(s.d.) im Norden bedrängt seinerseits nach Süden drängte und die
kleineren
Stämme zu Sklaven
machte. Der Unterwerfung durch die Schutztruppe haben sieh die W. lange
widersetzt. 1889 nahm v. Kamptz (s.d.)
Ngila ein, aber noch 1901 hatte Schimmelpfennig gegen die W. Kämpfe zu
bestehen. Das Volk der W. setzt sich aus vier Sippen
zusammen: die Sippe des Häuptlings Ngila ist die stärkste, die andern
sind die der Häuptlinge Ngutte, Wenke und Dandugu, von
denen
die beiden letzteren schon südlich des Sanaga sitzen. Ihre Bewaffnung
sind Bogen und Pfeil, Lanze, Lederschild und Spannmesser.
Die merkwürdige Art ihrer Bogenspannung mittels eines gebogenen und um
die Mittelhand gelegten Spannholzes, sowie die schön gepunzten
Lederkissen
am linken Handgelenk, als Schutz gegen den Schlag der vorschnellenden
Bogensehne, zeigt Tafel
86 Abb. 17. Näheres s. Kamerun,
7. Eingeborenenbevölkerung. Sie
wohnen
in Einzelhöfen oder in größeren Siedlungen, die im Lande zerstreut oder
auf isolierten Bergen liegen. Heute ist die mächtigste Siedlung Ndumba, östlich des Mbam, zugleich Hauptstadt des Ngila.
Passarge - Rathjens.
|