Straußenkrankheiten spielen eine große Rolle bei der Straußenzucht (s.d.), da durch sie die
Rentabilität
derselben vollkommen in Frage gestellt werden kann. Die wichtigsten S.
werden
durch tierische Schmarotzer hervorgerufen. Hierzu gehören die Magenwurm
(s.d.) und Bandwurmseuche der Strauße
(s.d.).
Ferner ist von Bedeutung das Schmarotzertum der Läuse bei den Straußen, weil die Strauße dadurch veranlaßt werden, die Federn zu
beschädigen und auszuziehen. Die Behandlung der Straußenläuse geschieht
dadurch, daß man den Tieren die Möglichkeit gibt, sich in Asche zu wälzen,
außerdem sind besondere Straußenbäder konstruiert worden, in denen die
Tiere
in petroleumhaltigem Wasser gebadet werden (s. Tafel 184); ferner wäre graue
Quecksilbersalbe als Mittel zur Vertreibung der Straußenläuse zu
versuchen.
Von geringerer Bedeutung ist der im Bindegewebe in Knäueln schmarotzende
Fadenwurm des Straußes (s. Tafel 185). Eine weitere
Erkrankung des Straußes
ist der Milzbrand (s.d.). Ferner kommt bei Straußen
neuerdings
in einigen Zuchten Südafrikas die Lähme (s. Tafel 185) vor. Sie tritt in
bestimmten Farmen gehäuft auf, ist
angeblich
ansteckend, geht mit einer Lähmung der Beine einher und führt unter
fortschreitender
Lähmung zum Tode. Die Tiere werden plötzlich unvermögend aufzustehen, sie
machen vergebliche Anstrengungen, sich zu erheben, und schieben sich
dabei,
auf den Sprungegelenken hockend, vorwärts. Mit Rücksicht auf die große
Bedeutung
der S. für die Entwicklung der Straußenzucht ist die tierärztliche
Untersuchung
sämtlicher erkrankten und gestorbenen Tiere unbedingtes Erfordernis, um
sich zeigende Krankheiten im Keime ersticken zu können.
Literatur: Robertson, Abhandlungen über Straußenkrankheiten im
früheren
Kapschen Journal für Landwirtschaft. - v.
Ostertag, Das Veterindrwesen und Fragen der Tierzucht in Deutsch-Südwestafrika,
Jena 1912.