Schopfantilopen, Cephalophus, Gattung der Antilopen,
kleine oder mittelgroße Antilopen mit großer nackter Nasenmuffel, kurzem
Kopfe, deutlichen Afterzehen, ziemlich kurzen, oben abgerundeten Ohren und
mit einem Haarschopfe auf dem Hinterkopfe. Vor den Augen liegt eine
schlitzförmige
Drüsentasche. Beide Geschlechter haben gewöhnlich Hörner, bei manchen
Arten
fehlen sie den Weibchen. Diese Hörner sitzen weit hinter den Augen,
parallel
oder wenig auswärts gerichtet, nebeneinander und sind viel kürzer als der
Kopf, an der Wurzel geringelt, fast gerade und kegelförmig zugespitzt. Man
unterscheidet zwei Gruppen, die Ducker, Sylvicapra, und die eigentlichen
S. Bei den Duckern sind die Ohren spitzer und länger als die Entfernung
des Auges von der Nasenspitze, die Läufe sind ziemlich hoch, das Fell ist
dunkel gesprenkelt, der Haarschopf ist lang und pinselförnlig, und die
Hörner
stehen ziemlich steil nach oben; bei den echten S. sind die Ohren viel
kürzer
und nicht so spitz, die Läufe sind niedrig, das Fell ist nicht
gesprenkelt,
der Haarschopf kurz und breit und die Hörner sind nach hinten gerichtet.
Ducker fehlen anscheinend in den Urwaldgebieten von Kamerun,
echte S. sind aus Deutsch-
Südwestafrika
bisher nicht nachgewiesen worden, aber wahrscheinlich im Ovambolande und
im Caprivizipfel vorhanden. Der Ducker ist in
Deutsch-Südwestafrika, in Deutsch - Ostafrika, in Togo
und den Steppengebieten von Kamerun vorhanden und zwar in zahlreichen,
gebietsweise
sich vertretenden Rassen. Aus Deutsch-Ostafrika kennt man drei
verschiedene
Arten der S., die dunkelbraune, ziemlich große aus Uhehe, vom Kilimandscharo und aus Usambara, von denen die Kilimandscharorasse unter
dem Namen spadix beschrieben worden ist, ferner eine rote, mit schwarzer
Nasen- und Stirnbinde, C. harveyi, die aus den Küstengegenden bis zum
Meruberge
nachgewiesen war, und eine kleine braune, die Zwergantilope, welche je
nach
der Gegend gelbe oder dunkle Beine hat, C. hecki, am Rovuma und C.
aequatorialis
am Victoria-Njansa. Aus Togo sind
6 verschiedene Arten nebeneinander nachgewiesen worden, aus Kamerun sogar
8 innerhalb der Küstengebiete; die größte Art ist dunkelbraun, mit hellem
Rückenfelde (Terpone), eine andere dunkelbraun mit hellem Kopfe, "eine
dritte
rotgelb mit schwarzer Rückenbinde und weißer Unterseite, die als
leucogaster
beschrieben wurde aus Südkamerun, eine vierte gelbbraun mit schwarzer
Rückenbinde
und fahlbraunem Bauche (C. ogilbyi und ähnliche Rassen), eine fünfte mit
rotbraunem Rücken, rotbraunem Bauche und schwarzer Rückenbinde (C.
dorsalis
und ähnliche Rassen), eine sechste mit rotgelbem Rumpfe und schwarzer
Stirnbinde
(C. nigrifrons), eine siebente, kleiner, mit dunkelbraunem Körper und
schwarzer
Binde an den Hüften (C. melanorheus), und eine achte, etwas größer,
ähnlich
gefärbt, mit sehr breiter, heller Augenbinde (C. der maxwelli - Gruppe).
Von diesen fehlt in Togo C. leucogaster anscheinend, dafür lebt dort eine
rotbraune Art mit blaugrauer Rückenbinde (C. rufilatus), die im
Hinterlande
von Kamerun in einer besonderen Rasse vorkommt, und eine ganz schwarze Art
(C. Niger). Aus Deutsch-Ostafrika hat man Felle dieser Antilopen zu Handschuhleder ausgeführt.