Misahöhe, Sitz der Lokalverwaltung des gleichnamigen
Verwaltungsbezirks
(Bezirksamts) in Südtogo. 1. Das Bezirksamt M. wurde im Jahre 1890 als
Station gegründet; es liegt im zentralen Togogebirge
in nächster Nähe des Françoispasses, etwa 8 km von Palime, dem Endpunkt der Inlandbahn Lome-Palime
entfernt,
mit dem es durch eine Fahrstraße verbunden ist. In M. werden regelmäßig
Regenmessungen angestellt. Bei
N. befindet sich eine größere Regierungsversuchspflanzung. In der Nähe
von M. auf dem Berge Klutó ist ein Schlafkrankenlager eingerichtet, das
unter der Leitung eines Regierungsarztes steht. Dem Bezirksamt M.
unterstehen
als Verwaltungsnebenstellen die Stationen Ho (s.d.) und Kpandu
(s.d.).
Seehöhe 470 m. Mittlere jährliche Regenmenge 1639 mm (Mittel aus 14 bis
17 Beobachtungsjahren). 2. Der Verwaltungsbezirk M. erstreckt sich von
den Grenzflüssen Volta und Dsawoë im
Westen
bis zur Westgrenze der Landschaften Ati,
Towe,
Tákpla, Game, Nuatjä, Atakpame und Akposso im Osten und vom Breitenparallel 6° 20'
bzw.
dem durch die Dajimündung gehenden Breitenparallel im Süden bis zur
Südgrenze
der Landschaften Tapa und Ntribú im Norden. Der Bezirk umfaßt den
südlichsten
Teil des Togogebirges und der ihm östlich und westlich vorgelagerten Inselberge
bzw. Bergketten. In ihm liegen die fruchtbarsten wald- und
regenreichsten
Gebiete Togos (s. Tafel
193). - Die Zahl der Eingeborenen des Bezirks
M. beträgt 140000 Köpfe; es treffen 14,8 Personen auf das
Quadratkilometer.
Die Eingeborenen gehören zum größten Teil der Ewebevölkerung an; die
Bewohner
der Landschaft Agotime gehören der Ga-Völkergruppe (s. Ga), die der Landschaft Kunja (s.d.) den Guangvölkern (s.d.) an. Außerdem
leben
im Bezirk M. zahlreiche isolierte Volksstämme, welche nach den
bisherigen
Forschungen in die bekannten größeren Völkergruppen nicht eingereiht
werden
können; es sind dies die Stämme der
Wowawora,
Guámang, Borada, Tetémang, Bowiri
(s. Buem), Akpafu
(s.d.), Santrokofi (s.d.), Bakpéle (Likpé)
(s.d.), Bogó (Achlo) (s.d.), Lolobi (s.d.), Baïka (s.d.), Awatime (s.d.), Lógba (s.d.), Tafi
(s.d.)
und Njangbó (s.d.). Dank der natürlichen Befähigung der Eingeborenen und
dank der intensiven auf deren wirtschaftliche, geistige und sittliche
Hebung gerichteten Tätigkeit der Verwaltung
und der Missionen gehört die Bevölkerung des Bezirks M. zu der kulturell
fortgeschrittensten Togos. - Der Bezirk M. ist reich an Ölpalmen; in
verschiedenen
Teilen des Bezirks betreiben die Eingeborenen Baumwollbau; auch der Kakaobau ist in Zunahme
begriffen. Klimatabelle s. Togo.
v. Zech. |