Kakteen, sukkulente Pflanzen, die
nur selten flache oder zylindrische Blätter besitzen, in der Regel nur
aus einem kugel-, kegel- oder säulenförmigen, blattlosen, bedornten
Stamm
bestehen, an dem flügelartige Rippen oder Polster hervortreten, die den
aus vielen Kelch-, Blumen- und Staubblättern gebildeten Blüten ihren
Ursprung
geben. Die Frucht ist eine Beere. Heimisch ist die Familie der K. im
mittleren
und südlichen Amerika, in der ganzen übrigen Welt, im tropischen Afrika,
kommt wild nur die eine Gattung Rhipsalis mit ein oder zwei, epiphytisch
lebenden, einer blattlosen Mistel gleichenden Arten vor. Was Laien in
den deutschafrikanischen Kolonien K.
nennen, sind ihnen im Wuchs gleichende Euphorbiaceen
(s.d.), gelegentlich auch Asklepiadaceen, die beide Milchsaft besitzen,
der den wahren K. fehlt. Durch die Kultur verbreitet und vielfach
verwildert
ist von echten K. besonders die Kaktusfeige (Opuntia Ficus indica). In Trockengebieten (Süditalien,
Nordafrika,
Togo, Deutsch-Südwestafrika, Australien)
hat sie stellenweise die ursprüngliche Vegetation
völlig unterdrückt. Man benutzt sie der leichten Vermehrbarkeit wegen
- jedes in die Erde gesteckte Stengelglied bewurzelt sich schnell als
Heckenpflanze, ihre Früchte sind eßbar. Von dornenlosen K., Züchtungen
des Amerikaners W. Burbanck, erwartete man viel als Futterpflanzen
für dürre Erdstriche, sie haben sich aber nicht bewährt, da sie in
bedornte
Formen zurückschlagen.
Literatur: K. Schumann, Gesamtbesehreibung der Kakteen. Neudamm 1897/98.
Völkens. |