Banjeli, Ortschaft im Verwaltungsbezirk Sokode, im Bitjemgebiet nordwestlich
Bassari in Togo. B.
ist bekannt wegen des am Berge Djole zutage
liegenden großen Lagers Eisenerz von hervorragender Güte. In der Umgegend von B.
wird von den Eingeborenen in etwa 500 Hochöfen Eisen verhüttet und das gewonnene Produkt auf
größeren Märkten an die umliegenden Völkerschaften, insbesondere an die Tim-,
Bassari-, Kabure- und Konkombaleute verkauft, von denen es zur Herstellung von
Werkzeugen und Waffen verwendet wird. Die in B. gebräuchlichen runden Hochöfen
sind aus Lehm gebaut; sie haben einen Durchmesser von etwa 1 m und eine Höhe von
etwa 3 m; ihre Form ist leicht konisch, d. h. der Durchmesser an der Sohle ist
etwas größer als jener am oberen Ende des Hochofens. S. Tafel 11. Das gewonnene
Produkt sind 35-40 kg schwere Eisenluppenstücke, deren Form nicht selten an die
eines Mühlsteines erinnert, aus dem ein Stück herausgebrochen ist, nur mit dem
Unterschied daß die Ränder sehr zackig und unregelmäßig sind S. Tafel 11. Die
durchschnittliche Jahresproduktion von Banjeli und Umgegend beträgt 400 t Eisen
im Werte von 72000 M. Dem Landesfiskus des
Schutzgebietes Togo ist eine Sonderberechtigung zum ausschließlichen Schürfen
und Bergbau für Eisenerze im Bezirk Sokode erteilt und dadurch das Interesse des Fiskus an den Eisenerzlagern bei B. gewahrt worden.
Die Bevölkerung von B. gehört der Gurmavölkergruppe an.
Literatur: F. Hupfeld, Die
Eisenindustrie
in Togo, Mitt. a. d. d. Schutzgeb. 1899. - Dr. Koert,
Das Eisenerzlager von Banjeli in Togo, Mitt. a. d. d. Schutzgeb.
1906.
v. Zech. |