Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), Band III, S. 570
Ukimbu, Landschaft des zentralen Hochlands von Deutsch-Ostafrika,
die den SO und einen Teil des O von Groß - Unjamwesi (s. Unjamwesi) einnimmt.
Die größeren Landschaften Itumba, Ujansi und
lkungu (oder Tura) und manche kleineren, wie
z.B. Kiwere, sind als Teile von U. anzusehen. U. gehört in der Mitte zum
Flußgebiet des Kisigo (s. Gr. Ruaha), im N
zur Wembäre, im W zum Gebiet des Rukwa und zu dem des Ugala (s. die betr. Artikel). Es ist Urgesteinsland,
Gneis im S, Granit
im N, meist flachwelliges Hügelland, von ungefähr 1350 m Mittelhöhe. In
der Gegend der Wasserscheiden zwischen den beiden Ozeanen und den beiden
bflußlosen Gebieten kommen Höhen bis über 1700 m vor. Die Regenmengen
dürften
nirgends viel über 600 mm betragen; auf der Herrnhuter
(s. Brüdergemeine) Station Kitunda in Kiwere
(im westl. U.), 1300 m ü. d. M., wurden 606 mm (vierjähr. Mittel)
gemessen.
U. gehört zum Land des Miombowaldes (s.d. und Deutsch- Ostafrika 6), der
weite Flächen ausschließlich bedeckt, daneben mit Busch- und
Dornbuschsteppe
abwechselt. Dichter Busch herrscht besonders
im NO, in Ujansi, dem ein Teil der Mgunda
mkali (s.d.) zugehört; Ikungu ist
Miomboland.
Die große Landschaft ist dünn und äußerst ungleichmäßig besiedelt. Weite
Gebiete sind menschenleer. Je nachdem man die Grenze nach SW gegen Ukonongo (s.d.) zieht, ist U. etwa 45 000 oder 55
000 qkm groß. Auf den 45 000 qkm leben ungefähr 50 000 Wakimbu (s.d.), zum Teil vermischt mit andern
benachbarten
Zweigen der Wanjamwesi. Die Volksdichte
beträgt also im Durchschnitt nicht viel über 1; Ujansi hat auf 4900 qkm
etwa 7000 Menschen; Kiwere und Ikunga haben etwa die Dichte 10. U. ist arm
an Vieh. Sorghum, Mais und Erdnüsse, auch
Pennisetum
(in Süd - U.) und Maniok (s.d.) werden
angebaut.
U. gehört zu den Bezirken Dodoma, Bismarckburg, Tabora und Iringa.
Literatur: S. Unjamwesi. |