Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), Band III, S. 196
Sadani, Küstenort von Deutsch-Ostafrika,
der Sitz einer Nebenstelle des Bezirksamts Bagamojo (s.d.). S. liegt am
Nordende einer Alluvialebene, die durch frühere Mündungsarme des Wami (s.d.) aufgeschüttet wurde. Es sind recht
fruchtbare
Böden, auf denen in den letzten Jahren Baumwollanbau im Großen versucht
worden ist. Dabei erwies sich freilich die Regenverteilung als wenig
günstig,
manche Jahre sind zu feucht, manche zu trocken; die durchschnittliche
Jahresmenge
beträgt in S. 943 mm (zehnjähr. Mittel). S. hat seine frühere, auf der
Lage
zu Sansibar beruhenden Bedeutung
eingebüßt,
ist aber ein kleiner Handelsmittelpunkt geblieben. 1913 waren 9
Handelsfirmen
Farbiger vorhanden. Die Reede ist lediglich durch das 45 km entfernte
Sansibar
ein wenig geschützt und so flach, daß Schiffe von 6 m Tiefgang 6 km vom
Land ankern müssen. An ankommen den Dampfern waren es 1908 (seitdem keine
Einzelangaben mehr für S. veröffentlicht) 51 mit 11350 Reg. - t, dazu
kamen
253 Dhaus mit 6187 t Rauminhalt. In diesem Jahr hatten Ein- und Ausfuhr
die Werte 0,314 und 0,140 Mill. M. 1912 waren diese Zahlen gesunken auf
0,066 und 0,077 Mill. M. Karte: Sansibar - Kanal, nördl. Teil, 1 : 150
000,
D. Admiral. - K. Nr. 126. 1904.
Uhfig. |